6. Etappe:Pfullingen – Gomadingen
Checkliste
Länge | 28,2 km |
rauf & runter | ↑ 1.100 m, ↓ 880 m |
Anspruch | gib alles |
Anfahrt | Bus über Reutlingen möglich |
Abreise | ? |
Übernachten | Wanderheim Sternberg, Gasthof zum Lamm |
Futter | Beim Südtiroler, je nach Wochentag auch noch unterwegs |
GPX Track | 06.gpx |
Datum | 13.05.2014 |
Wandernotizen
Heute erwartet mich der Albaufstieg. Das alleine dürfte vielen schon mehr als reichen. Wohin es denn weiter geht, werde ich beim Vesper kaufen gefragt. Rauf zum Schönbergturm, dann zur Nebelhöhle, Schloss und Ruine Lichtenstein, ja und dann war da doch nommal was… Ich werde kritisch gefragt: „Womöglich auch noch rauf auf den Sternberg?“ Ja genau! Und dahinter wieder runter und in einem Bogen zurück bis nach Gomadingen. Das sei aber ein bisschen arg viel, wird mir von Einheimischen gesagt. Doch das macht mir weniger Sorgen. Viel mehr Sorgen macht mir, dass mein rechter Wanderstiefel trotz Heizung nicht richtig getrocknet ist, und katastrophales Wetter vorhergesagt wurde. An der Pfullinger Unterhose, so der Schönbergturm im Volksmund, klatscht der Regen und pfeift der Wind. Ob die Aufnahmen wohl etwas werden? Zu meiner Verwunderung kann ich sogar Weltuntergangslöcher ablichten – das Wetter wird mir also niemand glauben. Und noch mehr als dieser einzigartige Turm beeindruckt mich der Wackerstein. Hier möchte man Pause machen! Statt dessen erkenne ich dort, dass das Wetter heute noch so einiges mehr bieten wird. Meine Kameras leiden. Beim Queren einer Wiese überholt mich ein ortskundiger Nordic Walker. Ich erschrecke fast, denn sonst begegene ich auf meinen Wanderungen eigentlich niemandem… und nun bei diesem Wetter? Begeistert erzählt er mir, wo ich noch so hin sollte. Ich laufe aber exakt den HW5, und ja, ich komme sogar an all seinen Stellen vorbei. Er findet alles großartig, selbst das Wetter. Kurze Zeit später hagelt es Eiskörner. Nicht viel, und der Wald bremst die kleinen Dinger zufriedenstellend ab. Mir fallen alle Tipps zu Gewitter & Co. ein: Nix davon könnte hier angewandt werden. Meine zwei Blasen bereiten zunehmend Probleme und schmerzen, doch hier & jetzt kann ich mich nicht darum kümmern. Das wird sich noch rächen. Lichtensteins Attraktionen werden Opfer des Wetters – und des dortigen Tourismus. Ein langes Stück Asphalt auf freier Fläche folgt, eine alte Bahntrasse. Da wohl nur die Bäume gegossen werden sollten, laufe ich nun in vollem Sonnenschein. Und als es wieder so richtig schüttet steige ich auf den Sternberg. Von Weitem sah der noch nach nem Hügel aus… Am Turm sind alle Aussichtsfenster verbarrikadiert. Ich greife dennoch nach der Türe, nicht abgeschlossen. Ich laufe hoch. Wieder nix für Schwindelunfreie, absolut! Für die letzten Stufen benötige ich tatsächlich alle Kraft, und auch die schweren Holzläden wollen erst einmal hochgewuchtet werden. Doch die Mühe lohnt: Wow, grandiose Fernsicht, abgefahrener Mix aus Wolken, Weltuntergang & Sonne, ein halber Sturm der durch das Dachzimmer reißt, kurz: ein atemberaubendes Schauspiel der Natur und ihrer Mächte. Das auserkorene Hotel hat zum Glück ein Zimmer für mich, die Klamotten werden ebenso wie ich geputzt. Mein kleiner Zehen ist mit Ausnahme des Nagels eine einzige Blase, das sieht nicht gut aus. Pflaster drauf, morgen ist ja ein neuer Tag. Sitzen beim Essen stellt sich als anstrengend heraus, aber lecker ist es hier. Was ein Tag!
Highlights
- KM 2–15: Albtrauf
- KM 4: Schönbergturm
- KM 6: Wackerstein
- KM 8: Nebelhöhle
- KM 10: Giessstein
- KM 12: Schloss Lichtenstein
- KM 13: Ruine Lichtenstein
- KM 25: Sternberg