11. Etappe:Mühlbach – Riedenburg

Checkliste

Länge23,8 km
rauf & runter↑ 610 m, ↓ 630 m
Anspruchja
Übernachtenu.a. Gasthaus zum Schwan
GPX Track11.gpx
Datum02.05.2018

 

Wandernotizen

Das Frühstück gestaltet sich heute zwar einfach, doch dafür ist diese Übernachtung mitsamt Essen auch die günstigste dieser Woche. Heute ist mein Bummeltag: Mit lediglich 22 bis 23 geplanten Kilometern sollte dies meine kürzeste Tagesetappe sein. Und da ich auch die vergangenen Tage stets zeitig mein Ziel erreichte, lasse ich mir heute extra Zeit: Ich verquatsche mich beim Frühstück mit meinem Tischnachbarn… Beim Wandern gelange ich an eine kleine Kirche, die Falken für sich entdeckt haben: Zwar ist es bereits recht warm, doch ich verweile ein wenig und schaue ihnen zu. Der Jurasteig trifft nach einem ersten heftigen Anstieg auf seinen berühmten jüngeren Bruder, dem Altmühltal-Panoramaweg. Die Beschilderung des ursprünglichen Weges wird hier eingespart, und so soll man bis Kelheim als Jurasteiger der Panoramaweg-Beschilderung folgen. Ich gelange zu einem großartigen Aussichtspunkt, an dem ein anderer Fernwanderer gerade verschnauft. Er läuft den Panoramaweg, muss aber aus Zeitgründen ein wenig tricksen und abkürzen… Es geht auf tollen Wegen weiter, und während ich mit meiner Kamera beschäftigt bin überholt mich ein Pärchen: Auch sie fernwandern den Panoramaweg. Diesen beiden begegne ich noch einige Male, wir überholen uns heute (und auch morgen) wechselseitig… Ich bin überrascht wie viele hier auf dem Panoramaweg laufen – war ich doch auf dem Jurasteig die ganze Zeit über praktisch alleine (und auch den Panoramaweg lief vor vier Jahren praktisch kaum jemand). Ich gelange auf einem Wiesenweg hinab an den Main-Donau-Kanal bzw. den Resten der Altmühl. Gerade will ich mich für das Freischneiden bzw. Rasenmähen des Weges bedanken, da werde ich vom Eigentümer des Rasenmähers gefragt wie ich ihn denn finde, seinen Weg: Es stellt sich heraus, dass ich hier jemanden vor mir habe mit dem man Klartext reden kann was die Probleme solcher Fernwanderweg aus Sicht des Wanderers sind, ist er doch in der Organisation involviert. Er weist mich noch auf den Falkenhorst hin, einem Aussichtspunkt den ich unbedingt besuchen sollte. Der Aufstieg ist heftig, doch wahrlich: Das ist ein irrer Flecken, den man nicht verpassen sollte! Schade, dass andere Fernwanderer einfach daran vorbei laufen bzw. mittels ausgeschilderter Abkürzung dort erst gar nicht hin gelangen. Kurz danach folgt der berühmte Aussichtspunkt, der Teufelsfelsen – doch angesichts des eben erlebten Falkenhorsts beeindruckt mich der weniger… Im weiteren Verlauf sammle ich zahlreiche Spinnweben ein und frage mich, welche Abkürzungen wohl jene einschlugen die mich auf Grund meiner Filmerei bereits überholten – hier können sie jedenfalls nicht gelaufen sein… Wie viele der Panoramageher wohl tatsächlich all die anstrengenden Aufstiege konsequent auf sich nehmen? Nun ja, die Fahrradfahrer im Tal finden es hier ja auch Klasse: Erleben tun sie also genug, steigen sie mal nicht auf. Und irgend wann merke ich: Diese Etappe wird doch länger und bergiger als ich beim Aufbruch heute morgen noch dachte. Die Zeit rinnt hinfort, und auf den letzten Kilometern sehe ich doch zu irgend wann mal in mein Hotel zu gelangen. Meine Unterkunft ist ein wenig anspruchsvoller, doch ich fühle mich hier wunderbar aufgehoben: Gutes Essen macht satt, ein richtig gutes macht glücklich. Nach drei Gängen, einem ordentlichen Wein und Espresso hinterher bin ich glücklich. Da ich abermals keinen Handyempfang habe begebe ich mich noch zum Schiffsanleger, wo auch andere den Empfang zu suchen scheinen. Und so breche ich eben ohne mein morgiges Zimmer zu buchen ab und beende den Tag. Das war ein unerwartet kommunikativer und anstrengender, aber doch auch wunderschöner Tag.


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