6. Etappe:Neckargerach – Neckarzimmern

Checkliste

Länge20,5 km
rauf & runter↑ 640 m, ↓ 650 m
Anspruchja
ÜbernachtenCampingplatz Cimbria
AnfahrtBahn
GPX Track6.gpx
Datum18.08.2018

 

Wandernotizen

Zeitig reise ich per Bahn an – obgleich heute "nur" 21 Kilometer auf dem Plan stehen möchte ich nicht gegen die Uhr anlaufen müssen; Auch aus dem Wetterbericht schließe ich, dass es sinnvoll ist die Morgenstunden zu nutzen. Es ist dennoch bereits 10 Uhr, als ich in die Margarethenschlucht einbiege. Mit wenig Wasser habe ich dort gerechnet, aber dass die Schlucht praktisch ausgetrocknet ist … es tröpfelt lediglich minimalst Wasser herab! Eindrücklich ist es hier dennoch, und die Querungen sind ohne Wasser auch einfacher. Aber irgend wie fehlt doch was… Jenes Frische, Kühle fehlt hier auch in der stehenden Luft, und so schwitze ich mich nach oben. Der Aufstieg ist mit meinem Rucksack gar nicht so einfach, und ich frage mich ob ich den Neckarsteig sportlicher als andere Fernwanderwege empfinde weil a) ich einfach älter werde (korrekt), b) das Wetter dieses Jahr schlicht extrem ist (korrekt), c) ich Dank Zelt & co. mehr zu schleppen habe (korrekt), oder d) dieser Steig tatsächlich eine Schippe anstrengender ist. Immerhin erklimme ich dieses Juwel an einem Samstag für mich alleine, die Massen dürften erst noch folgen. Eine schattige Liegebank mit schönem Blick wird genutzt, obgleich auch das Kernkraftwerk Obrigheim sich im Bildausschnitt befindet. Der Charakter des Weges wandelt sich von nun an: Der bisher klar dominierende Wald weicht allmählich Trockenrasen- und Kalkschieferhängen, die sogar Ausblicke bieten. Das Neckartal wird weiter, breiter – und auch Felder sind zu sehen. Auch die Berge werden niedriger, wenngleich meine Beine nix davon merken… Mit Diedesheim, Neckarelz und Mosbach ist ein kleiner Ballungsraum erreicht, den der Neckarsteig doch recht elegant zu passieren weiß. Doch dies hat auch einen Preis: Ein bei dieser Hitze übler Aufstieg über den Sonnenrain auf den Henschelberg ist zwar landschaftlich reizvoll, ist aber kaum auszuhalten. Ebenso der baldige Abstieg in die Altstadt: An der Hangkante kommen spontane Assoziationen an das Öffnen einer Backofentüre… Und so ordere ich in Mosbach ein Apfelschorle. Und da das keine fünf Minuten hält gleich nochmal eines. Aus Mosbach heraus geht es natürlich sogleich wieder bergan, dieses mal immerhin schattig. Kurz darauf darf noch ein weiterer Berg überwunden werden, und ich freue mich auf die Dusche am Campingplatz. Ich bin platt und frage mich: Warum? Kilometer, Höhenmeter, Wegbeschaffenheit, Rucksackgewicht usw. – ich habe schon deutlich heftigere Touren unternommen und war weniger geschafft, dazu bin ich eigentlich topfit gestartet. Am Campingplatz erfahre ich noch, dass ein 30 Liter Rucksack immer reicht (jener war aber gar nie mit Zelt im Rucksack unterwegs…), und keine Getränke kaufen und mit an den Platz nehmen kann (irgend eine Vorschrift betreffend Hochwasserschutz & Gastro/Hygiene). Und die Badehose für den Pool habe ich auch vergessen. Seufz. Das Zelt steht rasch, duschen, frisches Shirt und ab zum Apfelschorle. Ich unternehme noch einen kleinen Ausflug vor zur Staustufe Neckarzimmern, gehe im Restaurant des Campingplatzes essen (und jenseits einem Liter trinken…) und schlafe noch vor 21 Uhr ein. Ein unerwartet anstrengender Tag.


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