7. Etappe:Neckarzimmern – Bad Wimpfen
Checkliste
Länge | 21,4 km |
rauf & runter | ↑ 450 m, ↓ 420 m |
Anspruch | durchaus vorhanden… |
Abfahrt | Bahn |
GPX Track | 7.gpx |
Datum | 19.08.2018 |
Wandernotizen
Die Nacht war überraschend warm, zu warm. Als ich den Campingplatz um halb acht verlasse unternehmen nur sehr wenige schon den Versuch die sanitären Anlagen zu erreichen. Erstes Ziel heute ist – nach einem herrlichen Wegabschnitt entlang der Weinberge – die Hornburg: Eine sehenswerte Ruine nebst intakter Burg mit Weingut und Hotel. Doch da ich mich a) im (entfernten) Tagesausfluggebiet befinde (und somit die Ruine schon mehrfach besichtigt habe), und b) die Ruine zu dieser frühen Stunde noch gar nicht zugänglich ist laufe ich sogleich weiter. Das Tal der Steinbach will umgangen werden, welches irgend was zwischen schön und doch ein wenig unheimlich ist. Es geht ein langes Stück entlang der Bahnlinie, um über eine steile Treppe eines aufgegebenen Weinberges wieder aufzusteigen. Der Michaelsberg ist von Landwirtschaft und Trockenheit geprägt, Schatten ist hier Fehlanzeige. Obendrein ist dieser Tag mit einer gefühlten Temperatur von 38° vorhergesagt… Kaum habe ich den Abstieg begonnen kommt mir eine junge Wanderin entgegen, und ich ermuntere sie mit einem "gleich geschafft, weit ist es nicht mehr". Auf ihr erledigtes "Gott sei Dank!" folgt meine Info, dass die Berge auf dem Neckarsteig nur noch höher werden… Während ich meinen Weg an Gundelsheim vorbei suche (die Beschilderung hier ist derzeitig nur noch "normal", nimmer vorbildlich) frage ich mich wie weit sie an diesem knackigen Tag wohl zu kommen gedenkt … anyway, nicht meine Sorge. Burg Guttenberg mitsamt Greifenwarte sieht zunächst aus als würde sie geradezu im Flachland gelegen sein, doch der Aufstieg ist abermals fordernd. Auch Guttenberg wird von mir heute nicht weiter besichtigt, auch diesen grandiosen Flecken kenne ich; Zwar nicht "zu Genüge" (dafür ist es hier einfach zu schön), aber doch so, dass ich nicht Stunden bis zur Flugshow oder Öffnung der Gastronomie warten möchte. Auf meinem Weg finde ich immer wieder faszinierend schöne Federn; Die Vogelarten vermag ich zwar nicht zu bestimmen, doch der Greifenwarte vermag ich die Federn durchaus zuzuordnen. Es folgt das letzte Waldstück, danach folgen 10 Kilometer Sonnenschein. Hitze in Reinform. Der Weg führt an einem gut frequentierten Golfplatz vorbei. Ganz eigene, sonderbare Welt das – zu dieser mag ich definitiv nie gehören… Und auch ein riesiger Biomasseverwerter will passiert werden. Weniger schöne Abschnitte, und die Art der Beschilderung meines Weges spricht Bände: Beide scheinen den Neckarsteig nicht unbedingt zu wünschen. Der Abstieg nach Heinsheim wiederum entschädigt – obgleich er über Asphalt & Treppen führt… Es geht nun ein Stück direkt am Neckar entlang. Hat irgend wie bislang komplett gefehlt: Den Neckar gab es nur musste man ihn queren. Kurz vor dem Ziel geht der Weg auf Halbhöhe entlang, und an der Haltestelle am Endpunkt des Neckarsteiges verschließt direkt vor mir die Schranke den Bahnsteig: Mein Zug steht da, ich habe ein Baden-Württemberg-Ticket im Rucksack, und kann nicht einsteigen. Okay, also hinauf ins Örtchen und noch ein Apfelschorle und Eis genießen. Auch dieser Tag war unerwartet anstrengend, was dieses mal sicher vorrangig der Hitze geschuldet ist. Hat schon was, dieser Neckarsteig. Ob meine Laufrichtung die zu bevorzugende war? Ich weiß es nicht. Und angekündigt als "wilder Wanderweg" ist er letztlich auch nicht spektakulärer oder naturnäher als andere mir bekannte Fernwege. Aber eben auch kein Stück weniger lohnenswert.