20. Etappe:Villingen – Furtwangen
Checkliste
Region | Schwarzwald |
Länge | 28,0 km |
rauf & runter | ↑ 400 m, ↓ 240 m |
GPX Track | 20.gpx |
Datum | 29.10.2022 |
Wandernotizen
Abermals gestaltet sich mein Frühstück „full-featured“, doch auch hier: Lieber wäre mir eine reduzierte Auswahl, dafür bitte keine Aufbackbrötchen – sowie einen erheblich besseren Tee: Zwar existierte eine ganze Schachtel, deren Äußeres diverse erlesene Schwarztees versprach, doch die Wahl zwischen Earl Grey und einem üblen „Klassik“ lässt deutlich Luft nach oben.
Meinen Weg finde ich scheinbar rasch, weist doch ein Wanderwegzeichen nach Vöhrenbach; Und „Vöhrenbach liegt auf meiner Etappe“ ist auch schon alles, was ich über diese Etappe nennenswertes wüsste; Dies kombiniert mit dem Wissen, dass es ab heute „vollständig auf vom Schwarzwaldverein beschilderten Wege“ gehen soll, schlage ich diesen Weg zunächst ein. Doch noch bevor Villingen hinter mir liegt: Mein GPS-Gerät verrät hierzu „nein, das ist nicht dein Weg“. Okay, ich glaube diesem. Wenig später erreiche ich einen zweiten Nebenweg des Vereins, und dieser weist ebenfalls nach Vöhrenbach; Und dieses mal stimmt es auch, diesem Weg darf ich folgen.
Ich gebe ordentlich Gas, denn: Die Länge der heutigen Etappe entspricht nahezu der morgigen, doch die morgige bietet Dank Zeitumstellung eine Stunde weniger Sonnenlicht – also ein guter Test um zu prüfen: Ist mein morgiges Vorhaben überhaupt realisierbar? Zwar ist dies erst mein dritter Wandertag, doch ich merke: Ich bin erstaunlich fit geworden. Aber meine Wanderhose bereitet heute keine Freude: Erneut stelle ich fest, dass die Hosen von RevolutionRace mir zwar sehr gefallen und mit schönen Features aufwarten, doch ebenso diverse Nachteile im Gepäck haben: Drei Nähte, die jeweils dreifach vernäht auf nahezu einen Punkt zu laufen scheuern mir massiv zu sehr; Zwei lange Tage sind hier unmerklich, doch am dritten Tag geht das gar nicht mehr. Nach dem Test dreier Modelle kann ich zudem sagen, dass deren Stoffe schwitziger sind als die andere Wanderaustatter, der Saum am Hosenbein auch bei weitester Einstellung mir kaum das Hochziehen von Socken ermöglicht (geschweige denn ordentlich über einen Wanderstiefel passt), und über das doppelten Gewicht hüllen wir besser den Mantel des Schweigens… Für mich ist dies extrem robuste Arbeitskleidung für Förster – so sehr ich auch meine drei Modelle für meine Wanderungen nutzen möchte: Sie dürfen künftig nicht mehr mit.
Doch eines ist heute deutlich: Ich bin im Schwarzwald angekommen. Ich treffe auf den Querweg gen Kaiserstuhl, der mich sogar bis an mein Etappenziel in Furtwangen bringen soll. Fein! Flotten Schrittes schwinden die verbleibenden Kilometer, bis… ja bis mein Weg nicht mehr existiert: Der Weg hinab nach Vöhrenbach ist überwuchert und kaum mehr erkennbar, führt einen Steilhang hinab, und wird wohl schon Jahre nicht mehr begangen. Nun gut, zurück zu der Stelle, an der ich wohl ein Wegzeichen übersehen haben musste… Das findet sich auch fast einen Kilometer zurück an der Bruderkirche: Es geht nunmehr auf der Straße gen Tal. Und hier lässt die bislang schöne Etappe deutlich Federn: Sicher, das Tal der Breg gen Furtwangen ist auch ein schöner Anblick, aber mehr als einen (!) Blick braucht es eben auch nicht. Der bleibt mir aber die restlichen 8 Kilometer auf einen Radweg wandernd erhalten. Und so geht es nochmals flotter weiter, und trotz ausgiebiger Pause: Kurz nach 15 Uhr treffe ich an meinen Ziel ein.
Das Hotel ist verschlossen, und soll um 17 Uhr öffnen. Ein anderer Gast schließt auf und meint, dass ab 15 Uhr dennoch jemand an der Rezeption erreichbar sein sollte, und lässt mich hinein. Doch nach Klingeln und längerem Warten beschließe ich meine Wartezeit doch besser am nahe gelegenen Café zu verbringen. In Erwartung sogleich ein erfrischendes Getränk ordern zu können stelle ich später die Vermutung an, dass man seine Wünsch drinnen an einer Theke äußern und selbst hinaustragen muss… Kurz nach 16 Uhr darf ich dann doch schon einchecken. Mein Zimmer ist zwar nicht sonderlich modern, aber top. Und mein Abendessen ist ebenso gelungen, auch wenn ich den XXL-Touch weder unterstützen noch essen möchte. Der noch vor Erhalt meines Hauptgangs vorhanden gewesene Wunsch nach einen Nachtisch entschwindet so leider zuverlässig.
Abends im Zimmer überlege ich morgen eventuell auf das Frühstück zu verzichten, denn ganz sicher wird es morgen zwar „nur“ vergleichbar lang, aber die Wege und Höhenmeter deutlich fordernder. Doch hierzu morgen mehr.