10. Etappe:Biberach an der Riß – Steinhausen
Checkliste
Länge | 16,8 km |
rauf & runter | ↑ 160 m, ↓ 100 m |
Anspruch | Spaziergang |
Anfahrt | Bahn möglich |
Abreise | Busanbindung vorhanden |
Übernachten | Landgasthof zur Linde |
Futter | Rucksack noch in Biberach füllen |
GPX Track | 10.gpx |
Datum | 03.06.2014 |
Wandernotizen
Ein Auftrag ist früher abgeschlossen als geplant, und so habe ich wieder ein paar Tage Zeit für meine Wanderung. Von Biberach nach Leutkirch soll es die kommenden Tage gehen. Die Kilometer sagen drei, doch die Übernachtungen überstimmen mit vier Etappen. Ich frage mich, ob lediglich 18 Kilometer pro Tag (nebenbei die übliche, durchschnittliche Etappenlänge auf Fernwanderwegen) nicht zu wenig für einen ganzen Tag sind, kommen doch auf diesen vier Tagen keine Wasserfälle, Felsen, Türme usw. vor. Nachdenklich stimmt mich auch mein Hotel: Deren Ruhetag lässt keine Reservierungsanfrage zu, und Alternativen gibt es nicht. Nun denn, ich breche dennoch auf. Die Kartenautomaten der Bahn funktionieren dieses mal, und ich darf 2× umsteigen. Und da alle drei Züge eine gleichmäßige Verspätung aufweisen, gehört diese Fahrt sogar zu den gelungenen. In Biberach besuche ich den ersten Bäcker nach dem Bahnhof: Deren Brezeln sehen zwar gut aus, erinnern beim Verzehr jedoch etwas an Pappe… Und schon geht es hinaus aus Biberach. Hach, ist das schön wieder unterwegs zu sein! Die Sonne scheint, der Himmel ist klar und ein Hase hobbelt auf dem Feld. Zwar bestehen viele Wege wieder aus Asphalt (und teils auch aus Strassen), doch dieses mal habe ich damit gerechnet und mich entsprechend vorbereitet: Gummipuffer für die Trekkingstöcke, neue Wanderschuhe, und ein Sonnenhut. Perfekt, ich bin mit meiner erneuerten Ausstattung zufrieden. Später am Tag ziehen noch Wolken auf, doch Regen scheint das noch nicht zu geben. Es ist eine sehr entspannte, flache Streckenführung in einfach schöner Landschaft – Highlights sind hier gar nicht notwendig. Vor Steinhausen lässt ein Wegstück kurz den Wunsch nach einer Machete aufkeimen, und schon ist die Wallfahrtskirche „Unser lieben Frau“ in Sicht. Da zur Besichtigung der Kirche gerade zwei Kaffeefahrten vorfahren beschließe ich zunächst mein Glück im daneben gelegenen Hotel zu versuchen: Zwar ist deren Restaurant noch bis 17 Uhr geschlossen, aber der Hotelbetrieb ist durchgehend. Und so steht davor groß „Ruhetag“, und klein darunter, dass heute um 17 Uhr geöffnet wird. Leider ist komplett verschlossen, und eine Oma erklärt mir vorwurfvoll das stehe doch dran! Ich warte bis dieses unentspannte Volk abzieht, und verziehe mich danach in diese angeblich „schönste Dorfkirche der Welt“. Ein wahrhaft eindrucksvolles Inneres wurde hier geschaffen. Nach der Besichtigung setze ich mich an den Brunnen zwischen Kirche und Hotel, und genieße Sonnenstrahlen und Wasser. Ich empfinde die heutigen 17 Kilometer als zu wenig für einen ganzen Tag, aber was solls: Ich will ja nicht nur Kilometer fressen. Als das Wetter doch zu kippen droht, werde ich vom nun eintreffenden Personal des Landgasthofes abgeholt und erhalte ein Zimmer. Das Restaurant entpuppt sich als massivst beliebt, und auch mein Essen trägt zum Glücklichsein bei.