15. Etappe:Friesenhofen – Schwarzer Grat / Wengen
Checkliste
Länge | 18,8 km |
rauf & runter | ↑ 590 m, ↓ 510 m |
Anspruch | nicht zu verachten, aber auch nicht heftig |
Anfahrt | ? |
Abreise | Bus nach Kempten (Bahnhof!) oder Isny |
Übernachten | Gasthof Engel |
Futter | Bäckerei & Lebensmittel in Friesenhofen (KM 16: Alpe Wenger Egg) |
GPX Track | 15.gpx |
Datum | 26.06.2014 |
Wandernotizen
Um 18 Uhr soll es heute ein wohl künftig
legendäres WM Fussballspiel geben, und das will ich unbedingt nutzen: So
lässt sich eine sicher ruhige Zugfahrt planen. Und mit einer zu wandernden
Distanz von lediglich 19 Kilometern avanciert das Trödeln zu einer
festen Größe am heutigen Tag. So werde ich auch sicher ein
schönes Video als Resümee aufnehmen können –
mitzuteilen hätte ich genug. Der Weg beginnt mit der Allee nach Rimpach
bei versprochenem Traumwetter. Das
Schloss
ist leider in Privatbesitz, und das angekündigte Kloster besteht
augenscheinlich nur aus einer Kapelle. Hübsch sieht all das zwar aus, doch
mich zieht es hinauf in die
Adelegg.
Der Weg schlängelt sich unerwartet unsteil etliche Kilometer hinauf, und
statt der erwarteten Fichtenreihen finde ich mich auf einer der einst nicht
umsonst berühmten Alpen wieder – wow! Eine Almen– und
Bergwiesenlandschaft wie aus dem Bilderbuch! Die alles verdeckenden Fichten
übernehmen zwar später dann doch noch die Hauptrolle, doch auch kurz
vor dem
Ochsenkapf
findet das Auge hin und wieder ein Blick hinaus in die Ferne. Der Aussichtspunkt
des Ochsenkapf selbst hingegen ist verwachsen & verfallen –
das lohnt nicht. Und so mache ich meine Mittagsrast an einer Bank mit Fernsicht
kurz davor. Ich bemerke erstaunlich viele Radfahrer in dieser Region; Ich
hätte dieses mit zahllosen
Tobeln
zerfurchte Gebiet auch zu meinen besten Radlerzeiten nicht gewählt. Die
Wege hier sind geschottert, und das Material hierfür scheint auch aus dem
Nagelfluh
der Adelegg zu bestehen. Würde ich diesen Weg mit meiner Freundin laufen,
wir kämen keine 100 Meter weit und hätten schwer an Glitzersteinen und
extrem farbenfrohen Kieseln zu schleppen. Ich gelange zur ehemaligen
Schletteralpe,
die jedoch von anderen bereits belegt ist. Auf meinem Weg weiter zum
Schwarzen Grat
entdecke ich noch eine
Hängematte
im Wald, und schon ist das Ende des HW5 erreicht: Mit einer Mischung aus Freude
(weil erreicht) & Schade
(weil zu Ende) genieße ich die grandiose
Aussicht auf dem Gipfelturm des Schwarzen Grates. Hier oben ist es extrem
heiß, doch neue Wolken ziehen auf und trüben die Sicht zu den Alpen.
Nicht weiter schlimm, ist auch so ein Hammer. Unten hat es abermals eine
Hägematte, auf der ich ein wenig verweile. Der Abstieg zur
Alpe Wenger Egg
folgt einem herrlichen Wurzelpfad, und schon geht es durch die Alm mitsamt
Viechern. Die Zeit schreitet schneller fort als ich dachte, und so geht es
gleich weiter hinab gen Wengen. Dieser Abstieg ist heftig, er scheint im rechten
Winkel steilstmöglich angelegt zu sein. Auf halber Höhe kommt ein
toller, ruhiger
Flecken,
und ich beginne mit meinem Videorückblick. Aber Kuhglocken und Wind lassen
mich am Erfolg zweifeln, und so breche ich ab und schreite weiter gen Tal.
(Zu Hause werde ich feststellen, dass eben diese Aufnahmen
eine nie erreichte Perfektion aufweisen, aber wegen Abbruch nicht verwertbar
sind…) An einem Brunnen werden die Arme gekühlt &
das Gesicht gewässert, und schon geht es mit dem Bus nach Kempten. Dort
scheinen tausende zu Public Viewings zu pilgern, welch Trubel! Der Bahnhof
hingegen ist erfrischend leer, und so vibriert mich ein Regionalexpress nach
Ulm. Dort geht es mit einem EuroCity bis Stuttgart, welch Wohltat! Diesen
Aufpreis zahle ich künftig gerne. Und die Durchsage informiert mich
über den Spielstand…
Wow, was ein Abenteuer! Der HW5 ist ein absolut lohnenswerter Weg, und
die Adelegg ist sicher einen ganzen Urlaub wert.
Highlights
- KM 2–19: Adelegg
- KM 10: Ochsenkapf
- KM 15: Schwarzer Grat
- KM 16: Alpe Wenger Egg