1. Etappe:Poikam – Matting
Checkliste
Länge | 14,4 km (ohne Oberndorf: 12,0 km) |
rauf & runter | ↑ 360 m, ↓ 370 m (ohne Oberndorf: ↑ 260 m, ↓ 280 m) |
Anspruch | ein wenig |
Anfahrt | Bahn |
Übernachten | Gasthof Fänderl |
GPX Track | 01.gpx (ohne Oberndorf: 01b.gpx) |
Datum | 12.09.2017 |
Wandernotizen
Poikam ist ein viel praktischerer Startpunkt als Kehlheim, und da der Jurasteig ein Rundweg ist – da sollte es doch gar keinen Anfang oder Ende geben? Ich fahre also mit dem Zug nach Poikam. Der Raum Stuttgart feiert heute Komplettchaos, alle Anzeigetafeln der Bahn sind in der ganzen Region ausgefallen. Ich finde meine Züge, und werde durch diverse Unwetter befördert. Das Wetter der kommenden Tage ist nicht nur unbeständig und kühl vorhergesagt, sondern so richtig mies – und wie es scheint wird es tatsächlich auch so kommen… Da ich dieses Jahr aber scheinbar anders gar nicht mehr Zeit haben werde um überhaupt eine Fernwanderung hinzubekommen, nehme ich eben was ich bekommen kann und laufe gegen Mittag in Poikam los. Einen Outdoor Regenschirm zum Befestigen am Rucksack habe ich dabei und bin gespannt, wie es mir damit ergehen wird. Sogleich fängt es an zu regnen. Mei, was ein Krampf – das Handling mit diesem Schirm ist entsetzlich! Bevor ich den ordentlich montiert habe, hört es wieder auf zu regnen. Also wieder ab? Lohnt das? Es könnte ja gleich wieder… Und das tut es auch. Der Jurasteig verläuft zunächst parallel zu einer Bundesstraße, und der Donau entlang folgt auch die Industrie. Hier ist es nicht so toll, aber nicht anders hatte ich dieses erste Stück erwartet. Bad Abbach ist ein großes Krankenhaus, auch da will man lieber schnell durch. Der Weg führt kurz direkt an die Donau, und da die Sonne dazu Hallo sagt und sich auf dem Wasser spiegelt – es wäre toll, wäre ich nicht zusätzlich mit dem Schlamm des Weges beschäftigt. Nach Bad Abbach geht es dann endlich los mit meinem Jurasteig, es geht in die Natur. Und das natürlich erst einmal bergauf, und eine erste Aussicht wird genossen. Mein Plan ist es an Oberndorf auf dem Jurasteig vorbei zu laufen, um danach abzusteigen und zurück nach Oberndorf laufen: Denn dort gibt es Übernachtungsmöglichkeiten. Alternativen kenne ich nicht. Ich hätte vorher reserviert, wären denn die Telefonnummern erreichbar gewesen. Da die Sommerferien aber vorbei sind sollte es ein Zimmer geben. An der ersten Pension werden schon zwei Radfahrer weiter geschickt. Und auch mir wird erklärt: Hier sei alles voll, aber 400 Meter weiter käme noch eine Pension. Doch auch die letzte Übernachtungsmöglichkeit Oberndorfs schickt uns weiter, in Matting, der nächsten Ortschaft soll es auch Betten geben. Oh weh, wenn das auch nicht klappt habe ich ein echtes Problem… Ich beschließe erneut aufzusteigen und dem Jurasteig nach Matting zu folgen – der alternative Talweg war schon eine Versuchung, denn die Zeit rennt, die Radfahrer werden nochmals meine Zimmerwahl reduzieren da vor mir dort, und der Gedanke an den anstehenden üblen Aufstieg löst nicht gerade Verzückung bei mir aus. Nun ja, oben wird viel zu kurz die Aussicht genossen, und ab geht es hinab nach Matting. Ich selbst hatte in Matting keine Übernachtung gefunden – und so frage ich eine Einheimische ob sie wisse wo man in Matting nächtigen kann. Dass sie nix weiß stimmt mich zunächst etwas nachdenklich, doch in der Ortschaft hat man für Leute wie mich Wegweiser aufgestellt. Perfekt. Nach wenigen Metern ist der Gasthof Fänderl erreicht, und ich habe ein Bett. Juhu! Wenn auch nur mit Etagenbad und in entsetzlich schäbig, aber immerhin. Ich beschließe die kommenden Tage vorab zu reservieren, derart gut besucht hatte ich diese Region bei miesem Wetter außerhalb der Saison nicht erwartet. Nach einem guten Abendessen unternehme ich noch einen kleinen Spaziergang an die Donau und erfahre, dass die erste Fähre leider erst um 9 Uhr übersetzt. Dann werde ich wieder an der Donau stehen. Das war ein recht durchwachsener Start auf dem Jurasteig.