4. Etappe:Dietldorf – Stettkirchen
Checkliste
Länge | 23,0 km |
rauf & runter | ↑ 530 m, ↓ 490 m |
Anspruch | vorhanden |
Übernachten | Gasthof/Pension Burggarten |
GPX Track | 04.gpx |
Datum | 15.09.2017 |
Wandernotizen
Super befrühstückt starte ich in den Tag, meinen Lagerplatz kann ich nur empfehlen. Meine Sachen sind zu meiner Überraschung richtig gut getrocknet, und heute erwartet mich der einzige mit gutem Wetter vorhergesagte Tag. Und tatsächlich, es schaut gar nicht mal so schlecht da draußen aus. Hoffentlich bleibt das bis zum Abend ☺. Zwar fängt mein Weg sonnig und herrlich an, doch bald wird der Wald trostlos wie selten einer: Bis Schmidmühlen empfinde ich den Erholungswert jenes Waldes als enttäuschend, das hier ist absoluter Nutzwald. Wenig später hat wer die aus dem Boden ragenden Steine pink angesprüht. Traurig. Ich biege ab ins Tal der Lauterach, hier erwarten mich die für den Bayerischen Jura typischen Wacholderheiden und Trockenhänge. Bei Sonnenschein ein absoluter Genuss! Ich überlege den Sinn meiner Tour: Würde ich einfach abbrechen, ich hätte ein andermal die folgenden Etappen vielleicht auch bei solchem Wetter… Und auch trotz gutem Wetter: Meine nagelneuen Wanderstiefel leiden, denn der durchtränkte Boden wird kaum an einem Tag schlammfrei werden, und auch die Wiesenwege spendieren einen ordentlichen Schluck. Der Jurasteig verläuft parallel zur Landstraße, doch das stört mich überraschend wenig: Die Zahl der vorbeibrausenden Autos hält sich in Grenzen, und zu schön ist es hier, als dass man einen anderen Weg ein wenig entfernt von der Straße vorziehen würde. Ein Schmetterling setzt sich vor mir auf den Weg, fliegt immer wieder ein Stück voraus um erneut auf mich zu warten. Ich erreiche einen grandiosen Aussichtspunkt, und genieße die erste richtige Pause auf dem Jurasteig. Wow! Auf den letzten Metern meiner Etappe wird es dann spannend: Mein Jurasteig sollte laut meinen Unterlagen nach links abbiegen und (beinahe) zu meiner Unterkunft führen, doch das nagelneue Schild zeigt gerade aus? Verwundert verlasse ich mich auf meine eigene Planung, und treffe kurz danach doch wieder auf ältere Jurasteig Schilder. Wurde der Weg verlegt, und ich befinde mich nun auf dem alten Verlauf? Meine Unterkunft ist perfekt, doch auch hier: Ich bin der einzige Gast. Von einer Verlegung des Jurasteiges wissen die Wirtsleute nichts, aber sie hatten sich schon gewundert, dass keine Wanderer mehr kommen… Im Gespräch erfahre ich allerhand rund um den Jurasteig; Meine Empfehlung wäre turnusmäßig alle involvierten Parteien an einen Tisch zu holen, die offiziellen Unterlagen grundlegend zu überarbeiten, und allen Gastronomen am Weg klar zu machen, dass sie sich gegenseitig zwingend brauchen (jene hier wissen dies) – denn ohne ihre Konkurrenz wäre auch ich nicht auf dem Weg: Muss der unliebsame Konkurrent dicht machen hat man nicht auch dessen Kundschaft, sondern keine. Wobei im Fall der hier verdrehten Beschilderung könnte es auch ein Spaßvogel gewesen sein… Lustig ist das aber nicht, sondern ein echter Schaden. Anyway, zeitig angekommen genieße ich Kaffee & Kuchen, und nach einem leckeren Abendessen schlafe ich zufrieden ein. Ein richtig toller Tag!