10. Etappe:Berching – Mühlbach

Checkliste

Länge26,1 km
rauf & runter↑ 500 m, ↓ 530 m
Anspruchzunehmend…
ÜbernachtenLandgasthof Zum Wolfsberg
GPX Track10.gpx
Datum01.05.2018

 

Wandernotizen

Nach einem gelungenen Frühstück erwartet mich auch heute ein wenig Regen. Was solls, meine Zubringer-Schlaufe über den Berg zurück zum Steig ist ohnehin nicht der Knaller. Nachdem ich diese Kilometer hinter mir gelassen habe ist das Wetter längst wieder besser, und auch der Jurasteig weiß nach ein paar eher langweiligen Kilometern wieder zu begeistern: Es geht auf einem Wiesenweg direkt an der Weißen Laber entlang, an der dort zahlreiche Biberspuren zu bewundern sind: Neben angenagtem Holz faszinieren mich auch Bibergänge und Biberbauten. Leider ist es so direkt an diesem Flüsschen auch mächtig feucht und kühl, und dennoch: Hier vertrödele ich ordentlich Zeit, es ist einfach zu spannend. Radler mit Hundeanhänger haben sich verirrt, und ich weise ihnen den Weg. Ein gutes Stück weiter geht es über ein verwunschenes, halb verfallenes Wehr hinüber auf die andere Seite. Wow, welch Flecken Erde! Eine Wanderin (!) kommt, zückt ihre Karte und läuft zielsicher daran vorbei. Nanu, gibt es da einen weiteren Weg? So entschlossen wie sie schreitet wohl schon, also weiter. Kurz darauf sehe ich sie alle Schlaufen der herrlich mäandernden Weißen Laber auf der gegenüberliegenden Flussseite ablaufen und kilometerlang einen Überweg suchen… Als sie sich wieder auf dem Wanderweg befindet spurtet sie sogleich selbstbewusst an der nächsten Abzweigung vorbei. Nein, ich kann nicht alle retten. Sie macht auch nicht den Eindruck angesprochen werden zu wollen, im Gegenteil. Und so schreite ich gen Dietfurt. Hier steppt der Bär: Während am heutigen 1. Mai bislang alles nahezu menschenleer sowie kaum ein Auto unterwegs war – hier waren Massen. Nix wie durch! Ich gelange an meinen Zielort Mühlbach, wo gerade der Maibaum aufgerichtet wird. In meinem Gasthof genieße ich noch Tee & Kuchen. Anschließend suche ich am anderen Ortsende den Handyempfang, um nach Hause zu telefonieren und mein morgiges Zimmer zu reservieren – es gelingt. Das Abendessen ist zwar einfach, aber günstig und okay. Die Mischung aus wertig & einfach hier ist irgend wie sonderbar. Aber sie scheinen zu bieten was ihre Gäste wünschen, und auch die ortsansässige Feuerwehr nutzt diese Location um zu feiern. Eigentlich ein gutes Zeichen, und um meinen Schlaf bringen sie mich auch nicht. Mir wird bewusst, dass ich nun die Weiße Laber vollständig erwandert habe – ab morgen folgt das Altmühltal. Entlang der Weißen Laber bot sich mir ein ganz anderer Charakter des Jurasteiges: Während ich auf der ersten Hälfte praktisch immer angesprochen wurde, war ich hier für mich alleine unterwegs. Hatte ich nix dagegen! Nicht, dass Kommunikation gestört hätte. Aber so bei mir zu sein war die vergangenen Tage irgend wie genau richtig.


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