3. Etappe:Ellwangen – Großenhub
Checkliste
Länge | 29,2 km |
rauf & runter | ↑ 620 m, ↓ 550 m |
GPX Track | 3.gpx |
Datum | 18.10.2018 |
Wandernotizen
Das frühe Frühstück bietet heute Luxus pur: Rührei, Obstsalat, gefühlt ein Dutzend Brotsorten, Auswahl zwischen verschiedenen wertigen Schwarztees (und weiteren), hausgemachte Marmeladen – hier geht es mir gut. Dennoch breche ich noch vor 8 Uhr auf, denn so genau weiß ich gar nicht wie weit meine heutige Etappe nun sein wird (siehe Vortag, Stichwort Zimmersuche): Ich rechne mit irgend was zwischen 29 und 32 Kilometer, und die will ich nicht mit dem Blick auf die Uhr verbringen. Und was ich mir schon gestern beim Blick auf eine Burg und einer nur einen Hügel weiter gelegenen Wallfahrtskirche hätte denken können: Auf beide Berge darf ich sogleich nacheinander aufsteigen. Nun ja, so schlimm sind Aufstiege in dieser Region wahrlich nicht: Lediglich 80 Höhenmeter, mehr erwartet einen hier nicht. Die Beschilderung bleibt die ersten Kilometer eine Katastrophe: Teils fehlt sie ganz, teils ist sie nur für die Gegenrichtung vorhanden, und teils befindet sie sich auf dem antiken Niveau des längst überholten 70er Jahre Leitfadens des Schwäbischen Albvereins. Mittels Beschilderung würde ich mich heute nicht zurecht finden. Es folgen einfache Wege, und ich mache ordentlich Strecke. Und als hätte wer einen Schalter umgelegt: Die Beschilderung bewegt sich plötzlich auf sogar vorbildlichem Niveau! Ein Waldkindergarten beschallt den Wald über Kilometer. Schön, sie sollen toben. Nur als Rastplatz taugt deren Flecken nun leider nicht, und ein weiterer will irgend wie nicht folgen… Überhaupt – wie viele Kilometer geht es denn hier durch den Wald, ohne dass ich diesen mal verlassen muss? Ich staune: Satte 13 Kilometer laufe ich im Wald, um nur kurz Felder zu passieren. Doch irgend wann kommen sie, die große Straßen; Hier die Autobahn mitsamt Baustelle. Kurz danach eine für mich sinnfreie, privat initiierte Wegsperrung mittels nagelneuen Eisentoren und Vorhängeschloss. Sein Wildgehege will der Eigner so nicht schützen, an dieses kann ich noch immer heranlaufen. Aber eben nicht links auf dem Weg daran vorbei. Hier hat wer irgend welche Probleme, und ich frage mich ob der Eigner wirklich eine so erbärmliche Person ist, oder was dieser erlebt haben muss damit er sein Besitz nimmer teilen mag. Rechtlich darf er einen Waldweg sicher nicht sperren, doch nützen tut mir das hier & heute nichts. Ich laufe zurück, und tatsächlich: Der Jagststeig wurde umverlegt. Ob das offiziell ist, oder jener Eigner eigenmächtig tat? An einem Weiher lege ich endlich meine Rast ein: Nach rund 30 Kilometer und gegen 15 Uhr staune ich – war ich wirklich derart schnell unterwegs? Von nun an wird getrödelt: Die letzten beiden Kilometer geht es zwar nicht mehr durch den Wald, aber diese Felder und Wiesenwege sind an diesem einfach nur herrlichen Wetter und Licht einfach nur schön. Am Gasthof beziehe ich mein üppiges und modernes Zimmer, und Abends gibt es ein einfaches, aber gutes Abendmahl. Als ich ans Einschlafen denke beschwören noch drei Stechmücken nacheinander meine Jagdinstinkte herauf und verlieren. Was ein herrlicher Tag!