2. Tag:Koblenz – Cochem

Wandernotizen

23.06.2015: Auch heute wird nicht gewandert. Geplant war heute eigentlich eine einstimmende Bootsfahrt von Koblenz nach Cochem, doch – siehe gestrige Notizen… Wir stehen also (erwähnenswert super in der Kornpforte befrühstückt) am Koblenzer Bahnhof, an dem etwas Verwirrung herrscht: Die Durchsagen passen nicht zu den Anzeigetafeln, und alles zusammen nicht zu dem, was an den Zügen geschrieben steht. Und so dürfen wir ne Stunde extra bei zugigem, nasskalten Wetter an einem trostlosen Bahnhof verbringen. Die Zugfahrt selbst finden wir beide dann herrlich: Der Zug ist relativ leer, und es gibt richtig viel Mosel und schöne Felsen zu sehen. Das macht Appetit auf diese Region! Und auch das Wetter wird zunehmend sonnig. Cochem ist dann der Kulturschock: Massen über Massen, der Senioren-Ballermann der Mosel. Souvenirs bestehen neben den immer gleichen Massenweinen (die die Masse auch tapfer durch die Gassen schleppt) aus bayrischen Bierhumpen und Schwarzwälder Symbolen. In welcher Hölle sind wir hier? Unser Plan ist es zunächst das Gästehaus Albers aufzusuchen, um in unserem reservierten Zimmer unsere Rucksäcke abzustellen, und danach eine Rundfahrt auf einem der zahlreichen Dampfer zu unternehmen. Und so kommen wir doch noch zu unserer heutigen Bootsfahrt: Wir sehen die „Moseley“ (die Loreley der Mosel heißt genau genommen Brauseley), die Sonne scheint nun richtig vorbei, und eigentlich ist für den Moment alles gut. Doch schon die die Suche nach einem Abendessen wird wieder eine eher finstere Angelegenheit: Hier unterbieten sich die „Restaurants“ beim Kampf um den Massentouri derart, dass wir nicht glauben irgend etwas auf einem Teller vorfinden zu können was wir sonst guten Gewissens kaufen würden – an Regionalität oder Bio brauchen wir hier erst gar nicht zu denken. Ehrlich, wäre Cochem menschenleer, es wäre hübsch anzusehen; Aber ein solches Touristenloch brauchen wir nicht. Wir finden noch ein Restaurant mit Slow Food Ansprüchen und oberhalb der scheinbar herrschenden 5 € Schmerzgrenze für ein XXL Hauptgericht, doch das entpuppt sich als schlechter Scherz: Slow war das Food, aber nicht wegen deren Anspruch, sondern wegen entsetzlichem Unvermögen. Es war sogar so slow, dass es kalt daher kam. Die Salatsoße war gekauft, Glutamat eine beliebte Zutat usw. Aber draußen steht geschrieben sie seien kein Fast Food! Stimmt. Das war schon eine heftige Einstimmung auf die Mosel… Ob das so wird bleiben? Wir hoffen nicht.


Bilder

Tag 2: bei Cochem Tag 2: Bootsfahrt Tag 2: mal fast leer – Cochem


weiter zur nächsten Etappe