2. Etappe:Neckarsteinach – Hirschhorn

Checkliste

Länge17,7 km
rauf & runter↑ 470 m, ↓ 460 m
Anspruchja
AbfahrtBahn
GPX Track2.gpx
Datum16.06.2018

 

Wandernotizen

Ein weiteres mal bewährt sich meine Übernachtungsausstattung: Zwar wurde es nachts unerwartet kühl, doch weder musste ich die Seiten des Tarpzeltes, noch musste ich meinen Schlafsack vollends schließen. Zeitig breche ich auf, bezahlt hatte ich schon am Vortag. In Neckarsteinach ist die Beschilderung ungewöhnlich sparsam: Man möchte wohl die Wanderer ins Städtchen locken. Hätte ich kein GPS könnte dies gelingen, doch so laufe ich zielsicher am Neckarufer vorbei. Ruine Hinterburg will besichtigt werden, und da ich sicher auch heute genug bergan gehen darf, lasse ich zur Turmbesteigung den Rucksack unten liegen. Die Stufen hin zum Turm schrecken sicher schon so manchen, doch der Turm selbst entpuppt sich als wahre Mutprobe: Der Treppenaufgang ist absolut finster, ich sehe praktisch nix und taste mich voran. Wohlfühlen geht anders. Der Blick oben vom Turm ist zwar toll, aber so richtig wohl fühle ich mich hier auch in Anbetracht alles Hab und Guts mitnahmebereit für Jedermann etliche Etagen tiefer nicht. Rasch verlasse ich diesen Fleck. Ich wähne mich längst aus Neckarsteinach draußen, als ich ein weiteres mal diesen Ort betrete. Doch dann geht es endgültig hinaus, der anstrengende Anstieg auf den Hohen Darsberg beginnt. So ein Rucksack mit Zelt, Schlafsack und Isomatte wiegt leider stets mehr als einer ohne, was sich abermals in den zu Pudding werdenden Beinen bemerkbar macht. Oben ist es zunächst absolut reizlos. Nun gut, der Weg soll mich zu einem Aussichtspunkt führen. Der Goetheblick ist dann tatsächlich ein richtig schöner Flecken, und wird mit einer ausgiebigen Pause gewürdigt. Die Sonne schaut vorbei, und es wird sogleich schwül warm. Immerhin ist das folgende Wegstück eher einfach und überwiegend auf Forstwegen zu begehen. Zecke Nummer 3 will entfernt werden, und meine neuen Zeckenhebel (statt der üblichen Zange) erweisen sich hierbei tatsächlich als hervorragendes Werkzeug. Mir kommt ein Pärchen mit Mehrtagesrucksack entgegen, und sie fragen ob auch ich den Neckarsteig wandere. Hey, es gibt immer mehr Fernwanderer! Rasch gelange ich bei sengender Sonne an meinen Zielort, der Haltestelle in Hirschhorn. Normalerweise würde ich nun noch die 12 Kilometer nach Eberbach anhängen, doch nicht zuletzt in Anbetracht des mißlungenen Tests neuer Schuheinlagen für Vielgeher denke ich: Es ist genug, und weiter als bis hier her hatte ich auch gar nicht geplant. Auch wenn die heutigen Wege nicht spektakulär waren (und man bislang nur selten einen Blick ins Neckartal erhaschen konnte): Ein schöner Weg scheint er zu sein, dieser doch unerwartet sportliche Neckarsteig.


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