16. Etappe:Burgfelden – Schömberg

Video: Etappen 14-17

Checkliste

RegionSchwäbische Alb
Länge26,4 km
rauf & runter↑ 820 m, ↓ 1020 m
GPX Track16.gpx
Datum09.07.2022

 

Wandernotizen

Mein Frühstück macht – sorry – leider nicht glücklich; Zwar ist alles vorhanden, doch nicht in Qualitäten, die genussvoll und mit Freude in den Tag starten lassen. "Bauch voll" ist für "Target: Freizeit" einfach zu wenig. Um 8:30 Uhr befinde ich mich auf meinem Weg, und es verspricht ein herrlicher Tag zu werden. Der Gratweg hinüber zur Schalksburg ist immer wieder eindrucksvoll zu begehen – wäre er nicht beidseitig bewachsen, dürften sich einige dort recht unwohl fühlen. Die Schalksburg bzw. deren Ruine lasse ich rechts liegen, kenne ich diese doch zur Genüge; Meine heutige Etappe dürfte auch ohne diesen Exkurs weit und anstrengend genug werden.

Es folgt ein Abstieg. Ich dachte dieser wäre relativ harmlos, doch weit gefehlt: Es geht tief hinab. Hätte ich mir denken können, denn selbst die Bahnlinie muss bei Laufen gequert werden. Und mit dem beginnenden Aufstieg stelle ich fest: Gluthitze, gefühlt heute früh schon 32 Grad, und die Luft steht. Puh, das kann ja ein Tag werden… Auf knapp halber Höhe folgt ein recht langweiliger Weg der Höhenlinie, und in der ferne sehe ich eine schwarze Katze in den Wald verschwinden. Was macht hier eine solche Katze, fernab aller Häuser? Das Tier ist leider sehr scheu, ich kann sie nicht wieder entdecken; Sicher wird sie diese Tage zurecht kommen, doch der Winter dürfte hier sicher kein Spaß werden. Der zweite Teil meines Aufstiegs ist heftig, sehr viel anstrengender als die Anstiege Tags zuvor. Zwar werden hier jegliche Strapazen mit herrlichsten Wegen und Ausblicke belohnt, doch kombiniert mit dem Hochsommerwetter verlangt dieser Tag mir allerhand ab: Nach 4 Stunden habe ich lediglich ein Drittel meines Weges geschafft, und dies ohne Pause zu machen. Ich werde einen Zahn zulegen müssen…

Mein Weg auf den Lochenstein ist gesperrt – mit einem Steckzaun für Schafe. Was heißt dies nun? Darf man dies ignorieren und über eine Schafweide laufen? Ich sehe aber keine Schafe… Soll man hier nimmer durch? Ich beschließe dem Zaun zu folgen und gegebenenfalls den hinteren Aufgang zu versuchen – und müsste statt dem Weg über den Lochenstein den zweiten Aufgang eben als Stichweg nutzen. Am Parkplatz dann ein Schild am Zaun: Bitte den hinteren Aufgang nutzen. Okay, aber: Warum schreibt ihr das nicht da hin wo ich eben vorbei lief? Wer immer das hier ausführte: Den Wanderer hatte diese Person nicht auf dem Schirm, nur den Auto-Touristen. Oben auf dem Lochenstein bin ich zu meiner Verwunderung alleine – das war ich hier noch nie. Ich genieße den Ausblick eine Weile, die Sonne brennt und die Luft steht. Weiter auf meinem Weg ist es zum nächsten Schatten gefühlt ewig, die Landschaft lässt sich weiter bergan laufend nur schwerlich genießen. Und so verbringe ich an Wenzelstein und Gespaltenem Fels keine Zeit, sondern wandere sogleich weiter zum Hohen Fels; Doch mein Weg wird nun zunehmend bevölkert, und leider ist der Hohe Fels bereits belegt – dabei wollte ich hier rasten.

Um auf den Plettenberg zu gelangen darf ich abermals ein wenig absteigen. Doch dieses "ein wenig hinab" fühlt sich heute an wie "extrem tief", der Aufstieg ist erneut heftig. Ein Pärchen auf E-Bikes überholt mich, und ich sie immer wieder. Auf den Plettenberg mit E-Bikes? Da das nicht wirklich passt müssen sie immer wieder an diversen Passagen schieben, und sie ist in diesem Gelände sichtlich unsicher unterwegs; Wobei einige Stellen selbst zum Schieben nicht wirklich geeignet sind – Downhillfahrer würden ihr Rad hier schultern, aber ein E-Bike? Auf dem Grat macht es um die Ecke vor mir einen ordentlichen Rummser, und als ich um die Ecke biege sehe ich das Geschehene: Auf dem hier sehr schmalen und schrägen Schotterweg ist ihr Rad den Hang runtergerutscht, und irgend wie muss sie dem entgegen reagiert haben, und vollzog so einen ˜150 Grad Sturz den Hang hinab. Dies hätte in diesem Gelände "tot" bedeuten können, aber sie hatte Glück: Nur wenig tiefer kam sie lediglich den Hang nicht mehr hoch (auf diesem Untergrund kaum möglich). Also half ich, und anschließend zogen wir das Rad hoch. Angeblich fehlte ihr nichts, und so bemerkte ich, sie solle noch zwei Minuten auf dem Boden sitzen bleiben bis der Puls wieder runter ist. Ich erkundigte mich nach der angedachten Wegplanung und merkte an, dass es spätestens ab der Plettenberghütte kaum mehr möglich sein wird diesem Wanderweg weiter zu folgen. Nein, sie wollen bei der Hütte auf der Straße wieder runter, er kenne die Gegend ja. Fassungslos – warum zum Henker fahren die dann hier?

Dies ist bereits meine zweite Plettenberg-Begehung. Letztes mal war der Gipfelplatz wegen Hitze kaum zu genießen, und heute abermals nicht. Aber die Plettenberghütte dürfte auch dieses mal wieder bewirtet sein – es ist ja Wochenende. Also nix wie hin. Und tatsächlich: Es ist offen. Zwei Stingel "Zollernalb Apfelschorle naturtrüb" – nebenbei das leckerste Apfelschorle dieser Erde – sind rasch getrunken; Ich muss ganz schön durstig gewesen sein, und dies, obwohl ich unterwegs gefühlt ausreichend trank. Der folgende Abstieg gen Ratshausen ist – Trittsicherheit vorausgesetzt – ein Wander-Juwel, doch der weitere Weg zu mein Übernachtung leider gar nicht: Ich muss 4,3 km runter vom Weg bis nach Schömberg, näher gab es keine verfügbare Übernachtung. Dort angekommen wähne ich mich in einem Mix aus Café, Biker-Treff und Jägermeister-Party-Location, das Ganze beschallt mit Schlagern der Sorte "Hang zur Volksmusik". Meinen Zimmerschlüssel habe ich, und dass es das Nebengebäude sein muss, weis ich; Doch nicht nur ich stehe vor diesem und frage mich: Wie komme ich nun zum Zimmer? Die Lösung: Die vermeintliche Fluchttreppe ist der neue Aufgang. Ein Schild wäre hilfreich, denn ansonsten versucht man durch den ursprünglichen Eingang in das Gebäude zu gelangen (und zumindest an diesem könnte man vermerken, dass es sich nicht mehr um den Eingang handelt). Die Essens-Empfehlung im integrierten … "was-auch-immer" … findet meine vollständige Ablehnung, und so trotte ich wenig später durch die Ortschaft auf der Suche nach essbarem. Ich werde fündig am "Kebap Palast" an der Hauptstraße – eine wirklich ernst gemeine Empfehlung, dieses Essen hier macht richtig glücklich! Auf meinem Zimmer habe ich an diesem Abend weder Wlan, noch Handy-Empfang; Ist aber nicht weiter tragisch, denn rasch schlafe ich ein.

Bilder

Etappe 16: Lochenstein Etappe 16: Hoher Fels Etappe 16: Plettenberg


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